13 März 2008

Stock nachmessen - Ein bisschen Spass muss sein

Ich habe mich nachträglich gefragt, was eigentlich aus dem altbewährten Stocknachmessen geworden ist. Solche Sperenzchen gehörten früher unregelmässig zu Eishockeyspielen dazu. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an ein weiteres schönes Suhonen-Zitat, Auszug aus dem Interview (Der Bund, Interview: Albert Staudenmann [06.02.06]):

Staudenmann: "Mit Ihrer Intervention beim Schiedsrichter, die Krümmung von Patrick Fischers Stock nachzumessen, stifteten Sie Verwirrung – und kassierten selber eine Strafe, weil die Schaufel nicht zu stark gebogen war."

Suhonen: "Es war doch nur Spass."

Staudenmann: "Den Spass in der 43. Minute haben aber nicht alle verstanden."

Suhonen: "Wir standen vor einer doppelten Unterzahl. Wir mussten etwas riskieren, um die Zuger zu verunsichern. Sie ärgerten sich und gerieten zwischenzeitlich völlig aus dem Konzept."

Staudenmann: "Patrick Fischer war wütend. Sie wurden von ihm beschimpft."

Suhonen: "Ich habe seine Reaktion nicht verstanden. Er hätte dafür bestraft werden müssen. Aber der Schiedsrichter tolerierte dieses Verhalten. Auch er verhielt sich komisch, indem er Thomas Ziegler in die Kabine schickte, obwohl ein Zuger (Rafael Diaz, die Red.) zufällig von einem Stock getroffen worden war. Nicht von Zieglers, sondern wahrscheinlich von Rolf Schrepfers Stock, ohne böse Absicht."


Ein solches Spässchen hätte es vielleicht auch neulich gebraucht. Aber anscheinend wurde der SCB zur spassbefreiten Zone erklärt, wie folgender Kommentar beweist:

"Zum Beispiel verzichten die beiden Teams in dieser Playoff-Serie auf gegenseitiges Stock nachmessen lassen. SCB-Sportchef Sven Leuenberger: «Wir haben ein mündliches Abkommen, dass wir auf solche Mätzchen verzichten. Natürlich könnte ein Bruch dieser Abmachung nicht sanktioniert werden, aber es würde mehr kaputt machen als nützen.»"
(blick.ch)

"Mehr kaputt machen als nützen". Haha. Mehr als Ausscheiden konnte man nicht. Schade drum. Ein bisschen Stocknachmessen hat nämlich noch niemandem geschadet.

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