12 März 2008

Gesagt ist gesagt

Als vor zwei Jahren der SCB als Qualisieger gegen Kloten scheiterte, las ich im "Der Bund" ein Interview mit dem damaligen Trainer Alpo Suhonen. Ein Zitat von ihm ist mir in Erinnerung geblieben:
"Sport ist immer ehrlich."
Jetzt, wo der SCB wieder das Unmögliche möglich gemacht hat, dachte ich Folgendens:
Ersteinmal: Gratulation an Fribourg. Als Quali-Achter den Quali-Ersten rauszumurksen ist gross, grösser jedenfalls, als als Quali-Erster vom Quali-Achten rausgemurkst zu werden.

Dann dachte ich wieder an Suhonens Zitat und bemerkte eine klitzekleine Genugtuung bei mir, in mir drinnen sozusagen. Man könnte es auch ein Fazit bezeichnen: Die beim SCB und seinem Umfeld immer wieder beschworene Herrlichkeit der (franko)kanadischen Eishockeyspieler und Trainer ist spätestens jetzt Makulatur. Gamache, Bordeleau, Dubé, Abid, Van Boxmeer, Dempsey. Alles (franko)Kanadier, alles Versager (nicht grundsätzlich, aber sehr konkret jetzt in diesem Fall).

Nicht, dass mich das Aus in der ersten Runde beglückt, im Gegenteil, es ist furchtbar. Aber ich erinnere mich noch ziemlich genau daran, wie die Finnen Kimmo Kuhta, Toni Söderholm und Alpo Suhonen abgeschoben wurden, als seien sie kriminelle Ausländer mit Migrationshintergrund. Und wie gelobhuddelt und gepriesen wurde, wie der kanadische Eishockeystil zum SCB passe, besser, als die Faust aufs Auge! Und wie es nun wieder rumpeln wird in Bern mit dem kanadischen Trainer und den kanadischen Spielern, Old Time Hockey!

Nun, wo wir von Fribourg ausgebremst wurden, ist es zum Glück nicht wieder so, dass alle und alles in Frage gestellt wird. Es gibt nämlich auch keinen Hauptschuldigen, keinen Buhmann in Person. Aber die Tatsache, dass man dieser Tage wieder vermehrt an Suhonen Selig denkt und sich der eine oder andere vielleicht auch mal fragt, ob wirklich jeder, der ein Ahornblatt im Pass hat, automatische ein Meisterspieler ist, macht mich nicht unglücklicher. Und wenn mich nun jemand fragen würde, wen ich den aus der Mannschaft entfernen würde, würde ich antworten: "Berglund, Dubé, Gamache."

Aber es gibt rück- und vorwärtsblickend keinen Grund zur Verzweiflung. Weder hat der SCB die Serie mir nichts dir nichts verloren, noch hat Gottéron den Sieg gestohlen. "Sport ist immer ehrlich" könnte man jetzt antworten. Aber das nur so am Rande.

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