Immer, wenn eine Eishockey WM vor der Tür steht, findet in der Schweiz die tupfhaargenaugleiche Diskussion statt;
Warum sind die besten Spieler nicht im Nationalmannschaftskader?
Damit sind gemeint: R. von Arx, M. Riesen, M. Jenni
Dann werden die Statistiken bemüht um zu beweisen, dass diese drei die besten Drei seien und es sich die Schweiz "schlicht nicht leisten kann" auf diese zu verzichten.
Und dann wird Krüger kritisiert; er sei Schuld dass die Schweiz nicht die bestmögliche Nationalmannschaft stellen kann, nur weil er zu eitel sei, diese drei wieder zu integrieren.
Es ist mir ehrlich gesagt auch schnurzpiepegal welche Spieler für die Schweizer auflaufen, international schlägt mein Herz nur blau-weiss, aber dennoch oder gerade deshalb muss ich an dieser Stelle eine Lanze für Krüger brechen.
Ralph Krüger hat von Anfang an eine sehr, sehr klare Linie. Die drei Obersieche RvA, Riesen und Jenni hielten sich für zu gut und schade für das Krügersystem und dessertierten. Sie zogen lieber Ihren Schwanz ein und schmollten in ihren Klubs vor sich hin, nicht müde, bei jeder Gelegenheit gegen die Nati und Krüger zu sticheln. Alle drei haben ihren Austritt aus der Nati gegeben. Sie waren sehr wahrscheinlich der Meinung, dass Krüger in absehbarer abgesetz wird und sie dann von Trompeten und Fanfarengesängen begleitet, staatsbesuchsmässig, ihr Combeback in der Nati geben könnten.
Nun, es kam anders. Krüger ist immer noch Natitrainer und die drei Musketierchen sind alt geworden und erkennen, dass bis zu ihrem Karriereende Krüger wohl auch noch Natitrainer bleiben wird. Marcel Jenni hat diese Woche verlauten lassen, dass er ein anderer Mensch geworden sein, er trinke keinen Alkohol mehr und ja, er spiele momentan sein vielleicht bestes Eishockey. Und ja, er würde sehr gerne noch einmal für die Schweizer Nati spielen. Und nein, er werde Ralph Krüger nicht anrufen. Es sei am Trainer, sich bei ihm zu melden. Holla die Waldfee! Jenni war wohl ziemlich sicher, dass Krüger demütig bei ihm vorstellig werden wird. Hat er aber nicht. Zu Recht. Und auch RvA und Riesen sind nach wie vor unerwünscht. Klaus Zaugg und andere sog. Eishockeyexperten finden das natürlich auch eine Schande und fragen schon jetzt, also im Vornerein "wie weit wir gekommen wären, wenn wir die besten Spieler gehabt hätten".
Die gleichen Eishockeykolummnisten, die den SCB kritisieren, weil er zwar die besten Spieler habe, aber dass noch lange keine gute Mannschaft mache, verlangen jetzt von Krüger, dass er seine langjährige Aufbauarbeit mirnichtsdirnichts über Bord wirft um Platz für die drei heiligen Könige zu machen. Platz machen für die, die kein einziges Trainingscamp der Nati besucht haben, kein einziges Freundschafts/Vorbereitungsspiel bestritten haben und bei jeder sich bietenden Gelegenheit kein gutes Haar an der Nati gelassen haben? Denkt irgendjemand wirklich ernsthaft, dass das eine gute Idee wäre?
Ich jedenfalls fände es eine Unverschämtheit der Mannschaft gegenüber. Und zolle Krüger Riesenrespekt, dass er seiner Linie treubleibt und mit denen weiterarbeitet, die von Anfang an am Karren geschrissen haben. Das ist saubere, professionelle und transparente Trainerarbeit! Ein Glücksfall für die Schweiz und ein starkes Zeichen an junge Spieler, dass Narzissmus eine Fallgrube ist.
Und überhaupt, ob mit oder ohne Rva, Jenni und Riesen: im 1/4 Final ist für die Schweizer eh Schluss...
19 März 2009
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